BVB-Bosse und Spieler regen sich über Schiedsrichter auf: Vergessen das entscheidende Spiel

Nach dem Unentschieden gegen Bochum regten sich die BVB-Bosse und Spieler über Schiedsrichter Sascha Stegemann auf. Allerdings scheinen die Dortmunder ein anderes, entscheidendes Spiel vergessen zu haben.

Borussia Dortmund regte sich am Freitagabend über Schiedsrichter Sascha Stegemann auf – und wie. Trainer Edin Terzic, Sportdirektor Sebastian Kehl und Kapitän Marco Reus sollen laut “Bild” die Kabine der Unparteiischen gestürmt haben. Zudem sagte Kahl bei DAZN: “Heute ist es nicht mit rechten Dingen zugegangen. Heute muss ich einfach sagen, hat der Schiedsrichter das Spiel für mich entschieden.” Terzic sagte: “Das Einzige, worum ich gebeten habe: Schau es dir an, wenn du dir nicht sicher bist bei dem Tempo.”

Was der BVB dabei vergisst: Vor gut einem halben Jahr – genauer gesagt am 12. Spieltag – gab es eine ähnliche Szene in Frankfurt. Schiedsrichter Stegemann war beteiligt. Damals durfte der BVB jubeln und die Eintracht ärgerte sich gewaltig.

Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche sagte im vergangenen Oktober: “Wenn wir diesen Videoassistenten haben, dann nutzt ihn halt. Wenn ihr ihn nicht nutzt, mein Gott, dann lasst es sein, stampft den Keller ein.” Weiter führte er aus: “Das sind so Sachen, die mir tierisch auf den Sack gehen. Wir haben diesen Assistenten. Dann frag ihn doch. Und wenn du dich dann anders entscheidest, ist das für mich vollkommen okay. Aber das ist ein Witz.”

Was war damals passiert? Karim Adeyemi hatte einen seiner Gegenspieler im eigenen Strafraum klar gefoult. Schiedsrichter Stegemann übersah die Aktion, sein VAR blieb wegen eines handwerklichen Fehlers bei der Auswertung der TV-Bilder stumm. Stegemann entschuldigte sich bei der Eintracht.

Was am Freitagabend geschah: Besagter BVB-Stürmer Karim Adeyemi kam im Bochumer Strafraum bei einem Einsatz von Danilo Soares zu Fall. Die Pfeife von Schiedsrichter Stegemann blieb stumm. Auch die zuständigen VAR-Schiedsrichter Robert Hartmann und Philipp Hüwe erkannten kein Foul und baten Stegemann nicht zur Überprüfung zum Monitor am Spielfeldrand. Beim Stand von 1:1 blieb dem BVB damit ein Elfmeter verwehrt, es blieb beim Unentschieden und damit bei einem Rückschlag für die Dortmunder im Titelkampf.

Es scheint, als habe der BVB in diesem Fall nicht aus der Vergangenheit gelernt und den Videoassistenten nicht genutzt. Obwohl sie sich über Schiedsrichterentscheidungen ärgern, sollten sie sich auf ihre Leistung konzentrieren und nicht ihre Emotionen auf den Schiedsrichter übertragen.