Cathie Wood, CEO von Ark Invest, sagte am Dienstag, dass sich die USA bereits in einem wirtschaftlichen Abschwung befinden, und sie gab zu, dass sie die Schwere und die dauerhafte Kraft der Inflation unterschätzt hat.
„Wir glauben, dass wir uns in einer Rezession befinden“, sagte Wood am Dienstag in der „Squawk Box“ von CNBC. „Wir glauben, dass ein großes Problem die Lagerbestände sind, deren Anstieg ich in meiner Karriere noch nie so groß gesehen habe. Ich bin schon seit 45 Jahren dabei.“
Die innovationsorientierte Investorin sagte, dass sich die Inflation aufgrund von Unterbrechungen der Lieferkette und geopolitischen Risiken als heißer erwiesen hat, als sie erwartet hatte.
„Wir haben uns in einem Punkt geirrt, und zwar darin, dass die Inflation so anhaltend ist, wie sie ist“, sagte Wood. „Supply Chain … Ich kann nicht glauben, dass es mehr als zwei Jahre gedauert hat, und der Einmarsch Russlands in der Ukraine war für uns natürlich nicht vorhersehbar. Die Inflation war ein größeres Problem, aber sie hat uns auf eine Deflation vorbereitet.“
Die am Verbraucherpreisindex gemessene Inflation stieg im Mai um 8,6 % gegenüber dem Vorjahresmonat und damit so schnell wie seit Dezember 1981 nicht mehr.
Wood sagte, dass die Verbraucher den schnellen Preisanstieg spüren, was sich in den Stimmungsdaten widerspiegelt, die auf ein Rekordtief gefallen sind. Sie verwies auf die Verbraucherumfragen der University of Michigan, die im Juni einen Wert von 50 und damit den niedrigsten jemals gemessenen Wert ergaben.
Die beliebte Investorin hat ein hartes Jahr 2022 hinter sich, da ihre disruptiven Technologie-Lieblinge angesichts steigender Zinsen zu den größten Verlierern des Jahres gehören. Ihr aktiver Flaggschiff-Fonds Ark Innovation ETF (ARKK) ist im bisherigen Jahresverlauf um satte 52 % gefallen und liegt 66 % unter seinem 52-Wochen-Hoch.
Dennoch sagte Wood, dass ihre Kunden ihr größtenteils treu bleiben und neue Gelder hinzukommen, da die Anleger in einem Abwärtsmarkt nach Diversifizierung suchen. Laut FactSet verzeichnete ARKK im Juni Zuflüsse in Höhe von mehr als 180 Millionen Dollar.
„Ich denke, die Zuflüsse kommen zustande, weil unsere Kunden sich von breit angelegten Benchmarks wie dem Nasdaq 100 abwenden“, sagte Wood. „Wir haben uns ganz der disruptiven Innovation verschrieben. Innovation löst Probleme.“