Die Aufforderung an die Kunden, beim Kauf von Waren und Dienstleistung ein Trinkgeld zu geben, nimmt seit Jahrzehnten zu. Während es früher üblich war, 10 % des Rechnungsbetrags als Trinkgeld zu geben, sind es heutzutage bis zu 25 %. Die Coronavirus-Pandemie hat den Druck, mehr Trinkgeld zu geben, noch weiter erhöht.
Laut Creditcards.com gaben die Verbraucher im Mai 2022 im Durchschnitt mehr als 21 % Trinkgeld. Im Februar 2020, kurz vor Beginn der Pandemie, lag der Anteil der Transaktionen, bei denen Trinkgeld gegeben wurde, laut Square bei 43,4 %. Im Februar 2023 lag dieser Anteil bei 74,5 %.
Knigge-Experte Thomas Farley, auch bekannt als “Mister Manners”, betont: “Was wir jetzt landesweit sehen, ist etwas, das als ‘Trinkgeldflation’ bekannt ist … bei jeder Gelegenheit wird uns ein Tablet präsentiert, das uns fragt, wie viel Trinkgeld wir geben möchten.”
Neben der steigenden Zahl der Kreditkartenstransaktionen, die mit Trinkgeld beglichen werden, spielen auch neuere Technologien eine Rolle, die Kioske und Tablets mit vorgeschlagenen Beträgen bieten. Laut einer Umfrage von Creditcards.com fühlten sich 22 % der Befragten unter Druck gesetzt, mehr Trinkgeld zu geben, als sie es normalerweise tun würden, wenn ihnen die verschiedenen vorgeschlagenen Beträge angezeigt werden.
Vor etwa einem Jahrzehnt wurden die Unternehmen Square, Toast und Clover gegründet, um Unternehmen dabei zu helfen, intelligenter, schneller und einfacher zu arbeiten. Sie erheben weniger Gebühren als andere Anbieter, benötigen keine langfristigen Verträge und bieten zahlreiche andere nützliche Tools.
Doch wo ist der Wendepunkt, wenn es um das Trinkgeld geht? Laut Mike Lynn, Professor für Verbraucherverhalten und Marketing an der School of Hotel Administration der Cornell University, muss es irgendwo eine logische Obergrenze geben – aber wo die liegt, ist noch unklar.