ETA-Terroristen auf den Bildu-Listen für Gemeindewahlen

Die Präsenz von über vierzig ETA-Terroristen auf den Bildu-Listen bei den Gemeindewahlen am 28. Mai hat zu heftigen Diskussionen in Spanien geführt. Die sozialistischen Minister der Regierung wurden auf einer Kontrollsitzung im Kongress danach gefragt und reagierten wenig überraschend mit Unmut und Verärgerung.

Unter den Ministern waren die Sprecherin Isabel Rodríguez, der erste Vizepräsident Nadia Calviño, Teresa Ribera, Pilar Llop und Pilar Alegría sowie der zweite Vizepräsident Yolanda Díaz. Fast ein Dutzend der ETA-Terroristen, die auf den Listen stehen, wurden wegen Mordes verurteilt.

Das Problem wurde auch von Präsident Pedro Sánchez angesprochen, der sich am Mittwoch auf einer Sitzung mit Fotografien der Terroristen beschäftigte, die jetzt Ratsmitglieder werden sollen. Sánchez lobte das Verhalten der ehemaligen sozialistischen Präsidenten José Luis Rodríguez Zapatero, der einer der wichtigsten parlamentarischen Verbündeten der Regierung ist.

Die Kritik an der Präsenz von ETA-Terroristen auf den Bildu-Listen kommt auch von anderen politischen Parteien und Organisationen. Covite, eine Organisation von Opfern des ETA-Terrorismus, hat beispielsweise eine Beschwerde eingereicht, in der sie fordert, dass grundlegende ethische Grundsätze bei der Auswahl von Kandidaten gewährleistet werden.

Die Sprecherin von EH Bildu, Mertxe Aizpurua, hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert und ist aus der Halle des Kongresses geflohen. Auch andere Minister der Regierung haben versucht, das Thema zu vermeiden und über andere Themen wie den Gehaltsvertrag zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften oder die Dürre zu sprechen.

Dennoch hat der Minister für Gleichheit, Irene Montero, die Anwesenheit von Terroristen auf den Listen verteidigt. Sie betonte, dass Bildu eine demokratische Partei sei, die ihre Kandidaten im Rahmen des Gesetzes und aller demokratischen Verfahren auswähle.

Die Diskussion um die ETA-Terroristen auf den Bildu-Listen wird die politische Landschaft in Spanien weiter prägen und voraussichtlich auch Auswirkungen auf die Gemeindewahlen haben.