Immer mehr Frauen in den USA verdienen genauso viel oder sogar mehr Geld als ihre Ehemänner. Laut einer neuen Umfrage des Pew Research Centers sind fast 50% der gegengeschlechtlichen Ehen von dieser Entwicklung betroffen. Vor 50 Jahren waren es nur etwa 11%. Auch gleichgeschlechtliche Ehen zeigen ein fast identisches Einkommen bei Männern und Frauen.

Richard Fry, leitender Forscher bei Pew, nennt Bildung und Mutterschaft als Faktoren, die einen starken Einfluss auf das Einkommen von Frauen haben. Frauen haben mittlerweile bessere Bildungsabschlüsse und bekommen später im Leben weniger Kinder. Dadurch können sie trotz der traditionellen Geschlechterrollen mehr verdienen als ihre Ehemänner.

Trotz dieser positiven Entwicklungen gibt es immer noch ein Stigma, das Ernährerinnen umgibt. Frauen, die mehr verdienen als ihre Ehemänner, bekommen oft zu hören, dass sie ihre Frauenrolle vernachlässigen würden. Doch diese Vorurteile werden von vielen Paaren nicht mehr akzeptiert.

Die Pew-Umfrage zeigt auch, dass die finanzielle Gleichstellung von Ehemännern und Ehefrauen in gleichgeschlechtlichen Ehen dazu führt, dass sich die Pflegeaufgaben im Haushalt gleichmäßiger verteilen. In anderen Eheformen bleibt die Frau jedoch meistens die Hauptverantwortliche für die Haushaltspflichten.

Trotzdem gibt es auch positive Auswirkungen auf die Beziehung, wenn die Frau der Alleinverdiener ist. So können Ehepartner beispielsweise gemeinsam auf Arbeit reisen und sich dadurch näher kommen. Dies bestätigt auch Natasha Bowman, die in einer solchen Ehe lebt.

Die zunehmende Gleichstellung von Ehemännern und Ehefrauen zeigt, dass traditionelle Geschlechterrollen immer mehr an Bedeutung verlieren. Frauen haben die Möglichkeit, ihre Karriere zu fördern, ohne dafür negative Konsequenzen in Kauf nehmen zu müssen.