Stuttgart: Proteste gegen Fahrverbote
In Stuttgart haben am Samstag tausende Bürger gegen die geplanten Fahrverbote demonstriert. Die Stadt will ab dem 1. Januar 2019 ältere Diesel-Fahrzeuge aus der Innenstadt verbannen, um die Luftqualität zu verbessern. Viele Autofahrer sehen darin eine unzumutbare Einschränkung ihrer Mobilität und fordern Alternativen.
Die Demonstranten zogen vom Schlossplatz zum Neckartor, einem der am stärksten belasteten Straßenabschnitte in Stuttgart. Laut Polizeiangaben waren etwa 10.000 Menschen dabei. Die Veranstalter sprechen von 20.000 Teilnehmern.
Die Proteste verliefen weitgehend friedlich. Es kam vereinzelt zu Rangeleien zwischen Demonstranten und der Polizei. Die Beamten waren mit einem Großaufgebot im Einsatz, um die Sicherheit der Teilnehmer und anderer Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten.
Die Stadt Stuttgart verteidigt die Fahrverbote als notwendige Maßnahme zum Schutz der Gesundheit. Laut einer Studie des Umweltbundesamtes sind Stickoxide, die vor allem von Dieselfahrzeugen ausgestoßen werden, gesundheitsschädlich. Sie können zu Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Problemen führen.
Die Autofahrer in Stuttgart sehen die Fahrverbote allerdings als übertrieben an. Viele von ihnen haben in den letzten Jahren viel Geld in die Anschaffung von Diesel-Fahrzeugen investiert, die jetzt aufgrund der Einschränkungen an Wert verlieren.
Die Proteste in Stuttgart sind Teil einer bundesweiten Debatte über die Zukunft des Automobils. Immer mehr Städte in Deutschland und Europa planen Fahrverbote für Diesel-Fahrzeuge. Die Autoindustrie muss sich auf neue Herausforderungen einstellen und Alternativen entwickeln.