Ist Rhabarber giftig? Das müssen Sie beachten

Ist Rhabarber giftig? Was Sie wissen müssen

Rhabarber ist besonders in der Frühlingszeit ein beliebtes Gemüse. Allerdings stellt sich vielen die Frage, ob Rhabarber giftig ist oder nicht. Tatsächlich enthält das Gemüse viel Oxalsäure, welche sich unter bestimmten Umständen negativ auf den Körper auswirken kann. In diesem Artikel erfahren Sie, was Oxalsäure ist, welche Auswirkungen sie hat und wie Sie Rhabarber trotzdem genießen können.

Was ist Oxalsäure?

Oxalsäure ist eine Fruchtsäure, die in vielen Lebensmitteln vorkommt. In großen Mengen eingenommen, kann sie die Niere angreifen und sogar Vergiftungserscheinungen auslösen. Rhabarber gehört zu den Lebensmitteln mit einem hohen Anteil an Oxalsäure: rund 500 Milligramm pro 100 Gramm. Die meisten Oxalsäure steckt in den Blättern des Gemüses, weshalb diese als giftig bezeichnet werden. Die essbaren Stangen des Rhabarbers sollten Sie dennoch vor allem in roher Form nur in geringen Mengen verzehren.

Ist Rhabarber giftig?

Der Verzehr von Rhabarber kann giftig sein – vorausgesetzt, Sie essen zu viel davon roh. In größeren Mengen kann Oxalsäure Vergiftungserscheinungen auslösen. Dennoch ist Rhabarber nicht nur giftig, sondern auch sehr gesund. Er hat wenig Kilokalorien (14 kcal pro 100 Gramm), enthält viel Kalium, Vitamin C und Antioxidantien und ist reich an Ballaststoffen. Er versorgt den Körper also nicht nur mit ausreichend Mineralien und Vitaminen nach einem kalten, zehrendem Winter, sondern unterstützt die Darmgesundheit, das Wohlbefinden und das Immunsystem.

Kann Oxalsäure Blasen- oder Nierensteine begünstigen?

Eine Eigenschaft der Oxalsäure ist es, Verbindungen mit Mineralstoffen einzugehen, die dann nicht gut vom Körper aufgenommen werden können. Im Körper bindet sich die Oxalsäure an Mineralstoffe wie Kalzium, Eisen und Magnesium und geht mit ihnen Komplexe ein. Eine gesundheitliche Gefahr geht vom Komplex aus Oxalsäure und Kalzium aus. Die durch diese Verbindung gebildeten Kristalle können sich unter Umständen ablagern und zu Blasensteinen oder Nierensteinen führen. Wer zu derartigen Erkrankungen neigt, sollte oxalsäurehaltige Lebensmittel meiden oder nur in geringen Mengen konsumieren. Auch Gicht und Arthrose können durch übermäßigen Rhabarberverzehr ausgelöst oder verstärkt werden.

Wie kann der Oxalsäuregehalt reduziert werden?

Beim Schälen und Kochen der Stängel wird der Oxalsäuregehalt reduziert, da ein Teil der Säure in das Kochwasser übergeht. Auch der Verzehr von Rhabarber zusammen mit Milchprodukten – beispielsweise einem Glas Milch – ist zu empfehlen. Das darin enthaltene Kalzium bindet die Oxalsäure. Gut ist es auch, den Rhabarber zu schälen und nur das Fruchtfleisch zu verarbeiten.

Wann sollte Rhabarber geerntet werden?

Da der Oxalsäuregehalt in Rhabarberpflanzen mit zunehmendem Wachstum steigt, sollten Sie das Gemüse nicht zu spät ernten. Als Orientierung gilt der 24. Juni, der Johannistag – danach lassen Sie die Stängel besser an der Pflanze. Allerdings können Sie im Sommer dann auf den eingefrorenen Rhabarber zurückgreifen.

Warum ist Rhabarber giftig für die Zähne?

Vielleicht kennen Sie das pelzige oder stumpfe Gefühl auf den Zähnen nach dem Verzehr von Rhabarber. Dies liegt ebenfalls an der Oxalsäure, die bereits im Mund Komplexe mit Kalzium eingeht, sich auf den Zähnen ablagert und den Zahnschmelz stark angreift. Wichtig ist, dass Sie Ihre Zähne nie direkt nach dem Essen von Rhabarber putzen. Vor allem, wenn Sie das Gemüse roh verzehrt haben, sollten Sie mindestens 30 Minuten warten, da Sie die Zähne sonst noch mehr angreifen.

Fazit

Rhabarber ist nicht giftig, aber Oxalsäure kann bei übermäßigem Verzehr Vergiftungserscheinungen auslösen und Blasen- oder Nierensteine begünstigen. Dennoch ist Rhabarber gesund und kann in Maßen genossen werden. Beim Schälen und Kochen wird der Oxalsäuregehalt reduziert und der Verzehr von Rhabarber zusammen mit Milchprodukten wird empfohlen. Wichtig ist auch, die Zähne nach dem Verzehr von Rhabarber nicht direkt zu putzen.