Schweizer Tatort “Seilschaft”: Zuschauer wenig begeistert
Am Sonntagabend strahlte Das Erste den fünften Fall der Schweizer Ermittlerinnen Isabelle Grandjean und Tessa Ott aus und das Publikum war wenig begeistert. Viele Zuschauerinnen und Zuschauer lästerten auf Twitter über den neuen Schweizer Tatort “Seilschaft”. Der jüngste Fall der Züricher Ermittlerinnen konnte weder bei der Quote noch beim Publikum punkten.
In dem Tatort brachte eine Person drei Menschen um. Die Art und Weise deutete zunächst auf Mafiamachenschaften hin. Schließlich stießen die Kommissarinnen auf einen Entführungsfall von vor zwei Jahren und dadurch auf einen Missbrauchsring. Drehbuch und Thema stellten die Tatort-Fans kaum zufrieden. Die Ermittlerinnen wurden als emotionslos und steif beschrieben. Viele landestypische Vergleiche fielen.
Ein Zuschauer schrieb auf Twitter: “Das war so spannend wie ein Loch im Käse. Im Vergleich zum letzten aus Dortmund ein besonders krasser Absturz. Drehbuch, Schauspieler, Regie – da stimmte diesmal so gut wie nichts leider. Sorry: 5-.” Ein anderer Zuschauer meinte: “Ihr lieben Schweizer, baut Uhren, eröffnet Banken. Von mir aus brutzelt Röschtis, aber bitte keine Krimis drehen. Bitte.“
Über die Ermittlerin Tessa Ott schrieb ein Zuschauer, sie sei “eine Zumutung. Ständig pampig, natürlich bisschen psycho und durch ihre Alleingänge hat sie letztlich Menschenleben auf dem Gewissen”. Ebenfalls schrieb jemand: “Ich will ja nix sagen, aber die beim Schweizer Tatort wirken immer so steif.” Oder: “Zwei nichtssagende, ausdruckslose Darstellerinnen.”
Die Synchronisation ist bei Fällen aus der Schweiz immer wieder Thema. So schrieb eine Userin auf Twitter: “Ich hab nach 30 Minuten ausgeschaltet, die Synchronisation hat’s mir verleidet.” Eine Nutzerin brachte es so auf den Punkt: “Der Ton in diesem \’Tatort\’ war schlechter als bei meiner HuiBuh-das-Schlossgespenst-Märchenkassette vor 35 Jahren.“
Trotz der vielen negativen Stimmen gab es auch einige positive Meinungen. Ein Zuschauer schrieb: “Ein sehr guter, heftiger, aber leider wahrer Tatort aus Zürich gewesen, ein Thema, das nicht jeder erträgt.“
Was die Quoten angeht, so verbuchte das Schweizer Team mit seinem fünften Fall einen Negativrekord. Zu “Seilschaft” schalteten insgesamt nur 5,93 Millionen Menschen ein. So wenige wie nie zuvor. Bisher hatte das Team immer für 6,84 bis 7,85 Millionen Fans vor den Fernsehern gesorgt. Dennoch gab es am Sonntagabend einen guten Marktanteil von 24 Prozent. Dieser war bei drei von vier Vorgängerkrimis niedriger gewesen. Das reichte nun – wie gewohnt – für den Tatort-Tagessieg.