Warum Deutschland immer im ESC-Finale dabei ist
Am Samstag findet in Liverpool die 67. Ausgabe des Eurovision Song Contest statt. Während sich die meisten Länder über ein Halbfinale qualifizieren müssen, bevor sie am Samstag auf der ganz großen Bühne stehen dürfen, ist Deutschland jedes Jahr für das Finale gesetzt. Doch warum ist das so?
Es geht nicht nur ums Geld
Die Vermutung, dass die “Big Five” (Deutschland, Frankreich, Spanien, Großbritannien und Italien) einfach nur aufgrund ihrer hohen finanziellen Beiträge für das Finale gesetzt sind, ist falsch. Wie der Journalist Jan Feddersen auf der Homepage “eurovision.de” schreibt, geht die Regelung auf das Jahr 1996 zurück.
Damals schaffte es der deutsche Beitrag “Planet of the Blue” von Schlagersänger Leon nicht, sich für das Finale zu qualifizieren. Die ARD weigerte sich daraufhin, das Finale des Wettbewerbs zu übertragen und verbannte es in das dritte Programm des NDR. Das wiederum sorgte für eine Beschwerde des norwegischen Senders NRK, denn die eingeworbenen Sponsoren hatten sich über das Fehlen der erheblichen Anzahl deutscher Zuschauer beklagt.
Das norwegische Fernsehen stellte also die Forderung auf, die “Big Five” für das Finale vorzuqualifizieren, um das große Zuschauerpotential der Länder voll auszunutzen.
Die “Big Five” schneiden selten gut ab
Seit der Einführung dieser Regelung landen die Beiträge der “Big Five” jedoch meistens auf den hinteren Rängen. Auch Deutschland kann davon ein Lied singen. Zwar konnte Lena Meyer-Landrut den Contest im Jahr 2010 gewinnen, doch seitdem stehen auch vier letzte Plätze, drei vorletzte Plätze sowie zahlreiche weitere abgeschlagene Platzierungen zu Buche.
Am Samstag wird die Metalband Lord of the Lost Deutschland vertreten. Ob sie es auf einen besseren Platz schaffen als ihre Vorgänger, bleibt abzuwarten. Eines ist jedoch sicher: Der Platz im Finale ist ihnen bereits jetzt sicher.